Die deutsche Fluggesellschaft Blue Wings mit Sitz in Bocholt steckt wieder in der Finanzklemme. Seit November könnten die Gehälter an die rund 250 Mitarbeiter nur mit Verzögerung ausgezahlt werden, sagte der Sprecher der Airline, Frank Lorentz, am Donnerstag. Er bestätigte damit einen Bericht der Dortmunder «Ruhr Nachrichten». Für November sei noch etwa die Hälfte der Gehälter überwiesen worden, für Dezember habe es gar keine Auszahlung gegeben. Hintergrund der Finanznot ist ein Gerangel mit den russischen Investoren der Airline. Diese haben nach Worten von Lorentz immer wieder finanzielle Zusagen gemacht, die sie aber nicht einhielten. Über die Gründe wollte sich der Sprecher nicht äußern. Dies sei Sache der russischen Seite. Mehrheitseigner von Blue Wings ist der russische Milliardär Alexander Lebedew.
Bereits im vergangenen April hatte das Luftfahrtbundesamt den Flugbetrieb der Airline mit Heimatflughafen Düsseldorf für einige Wochen stillgelegt, weil Blue Wings die erforderlichen finanziellen Rücklagen nicht nachweisen konnte. Lebedew hatte damals mit einem Konkursverfahren gedroht. Später hatte der Finanzmagnat der russischen Linie Aeroflot, an der er zu einem Drittel beteiligt ist, eine Übernahme von Blue Wings angeboten. Die Blue Wings AG fliegt mit ihren Maschinen vom Typ Airbus A320 Städte in Russland und Charterziele im Mittelmeerraum an. Seit Sommer gehört auch die irakische Hauptstadt Bagdad zu den Zielen.
quelle: dpa
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